Backen in Bayern - Praktikum in der Bäckerei Regner

Letzte Woche habe ich für ein paar Tage ein Praktikum in der Bäckerei Regner im beschaulichen Bad Gögging gemacht.

Außer einer Menge Natur und Hopfen drum herum hat dieser kleine Kurort in Niederbayern auch ein Heilwasser-Therme zu bieten, in der es sich nach Feierabend wunderbar relaxen lässt (hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen!).

Mein alter Freund Christian, den ich noch aus DJ-Tagen kenne (wir nannten ihn immer den Indie-Konditor) bäckt und konditort dort in dritter Generation meisterlich und da ich immer neugierig und willig bin etwas zu lernen, düste ich nach meiner Buchpräsentation in München und einem Abstecher nach Dresden dort hin.

Genauer gesagt fuhren wir erstmal nach Stuttgart wo wir die Südback, eine große Bäckerei-Fachmesse besuchten auf der es neben Unmengen von Brot, viel zu entdecken und zu shoppen gab ( ein Gemüseschnitzmesser plus Buch, Profi-Backhandschuhe, eine Muskatreibe im Sonderangebot, einen riesigen Kochlöffel…). Großes Thema war allerorts auch veganes Brot, Backmischungen und Hefe-Alternativen als Backtriebmittel wurden angeboten, bei meinem Spiel an allen Ständen zu fragen ob es vielleicht auch etwas veganes zum probieren gäbe (außer Brot), sah es aber eher mau aus…ich hielt mich an gratis Espresso, ein bisschen dunkle Schokolade und Pommes vom Hallen-Imbiss.

Nicht wiederstehen (also fotografisch) konnte ich bei den Fratzen (Hallo Halloween!) die mich überall anlachten. Da muss ich mir wohl ein paar Ideen klauen…

Nach der Messe ging es schliesslich weiter nach Niederbayern wo am nächsten Morgen (Nacht) um 2.30 Uhr der Wecker klingelte!

Ich teilte meine Zeit zwischen Bäckerei und Konditorei auf und durfte ordentlich mithelfen. Formen mit Mürbeteig auslegen, Teig ausrollen, Pralinen zubereiten, Füllungen herstellen, Apfelstrudel rollen, Brezeln drehen, Brotteig “wirken”, Brötchen in Körnern wälzen, und und und…

Natürlich ist die bayerische Dorfbäckerei kein veganer Betrieb, das war mir von Anfang an klar, aber wenn die Zeit es während der normalen Produktion zuließ, machten Christian und ich uns daran ein paar vegane Spezialitäten einzuschieben, wie etwa die veganen Krapfen (Pfannkuchen, Berliner…), die es bis nach Berlin schafften, außerdem Marzipanpralinen, Kirschtorte mit Vanillecreme…und auch optisch konnte ich meinen äh…persönlichen Stil etwas einbringen mit Welpen-Cupcakes und Schokoladen-Mhmmms und -Ohs.

Brotprodukte und Brezeln sind sowieso vegan bei den Regners…

Fazit: Ich hatte eine aufregende, aber auch sehr anstrengende Zeit, der Arbeits-(Anti-)Rhythmus ist für jemanden, der das nicht gewohnt ist, schon verdammt schwer zu verkraften.

Arbeitsbeginn 3 Uhr, arbeiten bis ca. 11.30, Mittagessen, schlafen von 13 bis 16 Uhr, Nachmittagsfreizeit, spätestens um 21 Uhr schlafen gehen, sonst ist man schon am 2.Tag total gerädert!

Ich habe großen Respekt vor allen, die diesen Beruf mit so viel Liebe und Sorgfalt ausüben, ich werde nie wieder bei einem Discounter-Bäcker kaufen, den diese Jungs und Mädels und die Qualität, die sie bieten, muss unterstützt werden!

Natürlich auch immer und immer öfter gerne vegan!

 

 

 

 

 

 



Ein Kommentar zu “Backen in Bayern - Praktikum in der Bäckerei Regner”

  1. […] ist vom Aussterben bedroht dank der ollen Backshop-Kultur. Letztes Jahr habe ich den Bäckerberuf am eigenen Leib ausprobiert, er ist einer der härtesten, aber auch schönsten und […]

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